Sonntag, 29. Januar 2012

Chroniken von Vana'Diel Kapitel 47 ( Liebe und andere Feste)

In der Stadt herrschte buntes treiben, jeder bereitete sich auf das Fest vor, an diesem Abend beginnen sollte. Es war das Fest der Geister. Bei diesem Fest wurden die Toten geehrt und böse Dämonen sollten verjagt werden. Die Stadtbewohner von Windurst verkleideten sich und es wurde viel getrunken und getanzt. Für die Kinder kam der sogenannte Muschelmann. Jemand schlüpfte in das Kostüm einer Katze und verteilte, aus teig gebackene Muscheln in denen sich ein Spielzeug oder eine andere Überraschung befand.

Cevh, Kafahlors und Kira saßen in der Schenke bei einem Krug Bier als die anderen von ihrem Abenteuer zurück kehrten. Nette und Shir stellten Itaban und seine Begleiter den anderen vor. Alle erzählten von ihren Erlebnissen und tranken Bier, nur Cevh war unruhig. Er verließ die schenke und ging die Straße entlang. Wieder dachte er über das Gespräch mit seinem Ziehvater nach. Die stimmen von Kindern waren es die den Rotmagier aus seinen Gedanken rissen. Es waren drei Jungen die sich stritten „Ich werde ein Schwarzmagier hat der Mentor gesagt" prahlte der eine „ ich habe den Hang zur Weissmagie" prahlte der andere. Der dritte Junge sagte zaghaft „ich will auch Schwarzmagier werden" worauf die beiden anderen zu lachen begannen „du weißt doch Gar nicht was du wirst, du machst weiße und schwarze Magie, und das nicht einmal sehr gut" sagte einer der beiden und lachte wieder laut. Dann riefen sie „du bist nicht weiß und du bist nicht Schwarz, du bist Grau, Graukopf, Graukopf" der junge begann zu weinen und lief weg.

Cevh dachte über das erlebte nach, wenn der Junge Weiße und Schwarze Magie wirken konnte, steckte vielleicht ein Rotmagier in ihm. War das möglich? Ja und vielleicht gab es noch mehr davon. Cevh fasste einen Entschluss, wenn ihr Auftrag beendet war und er es überleben sollte, würde er sich bei der Magierschule als Mentor melden und anderen die Rotmagie Lehren.
Plötzlich erhellte sich der Himmel, es knallte und zischte. Die Alchemisten entzündeten Feuerwerk, das fest hatte begonnen.

Alle kamen aus ihren Häusern und auch die Abenteurer Verließen die Schenke. Shir fasste Liliane bei der Hand und zog sie auf das Tanzpodium, auch Kafahlors und Kira bewegten sich zur Musik. Die Leute Klatschten in die Hände und sangen und sogar Cevh wurde von einer Mithra zum Tanze aufgefordert. Die Kinder hatten sich Masken aus Kürbissen gemacht und liefen dem Muschelmann hinterher.
Bullwey schaute dem Treiben fröhlich zu. Dann erblickte er einen Jungen Galka, der Hand in Hand mit einem Menschenmädchen dem Muschelmann nachlief. Immer wieder versuchte der Kleine an den Muschelmann heran zu kommen doch die älteren Jungen schupsten ihn immer wieder zurück. Geschickt huschte der Riese an dem Muschelmann vorbei, griff mit seinen großen Pranken in die Tasche und holte eine Handvoll der Gebackenen Köstlichkeiten heraus. Bullwey ging zu dem kleinen Galka und reichte ihm die Kekse. Die Augen des Jungen leuchteten heller als die Sterne am Himmel. Stolz lief er zu seiner Freundin und zeigte ihr seine Beute. Das Mädchen gab ihm einen Kuss auf die Wange und gemeinsam brachen sie die Kekse auf um zu sehen was sich darin verbarg.

Saxon und Morrigan gingen zusammen mit Loritoto, dem Neffen von Morrigan, über den Platz. Sie warfen mit Bällen auf Holzfiguren. Doch es ging nicht ganz friedlich zu, drei betrunkene Galkas belästigten Morrigan. Saxon ging dazwischen und stellte sich ihnen entgegen. Einer der Galka bekam große Augen und sagte: „Das ist der Verrückte Magier aus San'Doria" worauf sich die drei Störenfriede schweigend zurückzogen.
Das fest dauerte die ganze Nacht. Als die ersten Sonnenstrahlen den Himmel erhellten, sanken die Helden müde in ihren Betten in den Schlaf. Am Mittag gingen die sechs Freunde an den Strand. Kafahlors und Kira, Itaban und seine Begleiter blieben in der Stadt und gingen ihren eignen Plänen nach.

Das Wasser war herrlich und die Luft war angenehm warm. Die Sonne meinte es gut mit den Freunden, auch wenn sie durch den ewigen Wolkenschleier nicht zu sehen war. Saxon, Morrigan und Bullwey saßen auf einem Felsvorsprung und angelten. Morrigan hatte sich mit Absicht zwischen die beiden gesetzt, weil die beiden Streithähne sich mal wieder nicht einig waren ob man den Fisch mit Ingwer oder besser mit Safran zubereitete.

Cevh hatte sich aus Sträuchern ein kleines Zelt gemacht und las in einem Buch wie man zu Kindern Sprach und ihnen etwas Lehrte. Nette lag auf dem Rücken im Sand neben Lodrik und schaute zum Himmel. Ohne Lodrik an zu schauen sagte sie: „wie es wohl hinter den Wolken ausschaut" Lodrik wusste nicht recht was er sagen solle und zuckte mit den Schultern. Über dergleichen dinge hatte er nie nachgedacht, genauso gut hätte er fragen können wie unter der Erde ausschauen könne.

Nette stand schweigend auf, ging den Strand entlang und ließ Lodrik zurück. Shir bemerkte von alldem nichts, er tollte mit Liliane im Wasser. Sie neckten einander und Spielten im weißen Sand. Der Elvaan war überglücklich. Immer wenn er mit Liliane zusammen war fühlte er sich sicher, es war als nichts und niemand ihm etwas anhaben könne. Shir war sich sicher, Liliane war die einzige Frau für ihn und er würde alles für sie tun. Sie Spürte wenn ihn etwas bedrückte und konnte in seine Gedanken schauen.

Lodrik schaute zum Himmel und das die Wolken begannen sich rot zu färben. Er nahm seine Axt und folgte den Spuren von Nette. Der Krieger war sich nicht sicher warum er der Mithra gefolgt war und er suchte nach einem Grund um wieder um zu kehren. Hinter Sträuchern fand er sie, sitzend auf einem Felsen. Heimlich betrachtete er sie und in ihm wuchs ein Gefühl dem er sich nicht traute einen Namen zu geben. Ihr schlanke Silhouette vor dem feuerrotem Himmel stellte seine kleine Welt auf den Kopf, und noch etwas löste der Anblick der Mithra in ihm aus, Unsicherheit. Der raue Krieger mit der groß Axt bekam weiche Knie.
Was uns nicht Umbringt, macht uns nur stärker, dachte sich Lodrik und trat wie zufällig aus dem Gebüsch „ ach da bist du, ich hab dich schon überall gesucht" sagte er und trat an Nette heran.

„Warum hast du mich gesucht?" mit dieser Frage hatte sie es wieder geschafft ihn zu entwaffnen „darf man sich keine Sorgen mehr machen?" kam seine Antwort mürrisch heraus. Nette drehte den Kopf wieder zum Meer hinaus und schwieg. Nun ist sie wieder verärgert, dachte Lodrik sich und doch setzte er sich neben sie auf den Felsen. Verstohlen huscht sein Blick kurz zur Seite. Nur um zu sehen wie das Rote Licht der Sonne auf ihr Gesichtsfell scheint. 

Langsam wendete sie ihren Kopf und schaute Ihm in sein Gesicht, und es ließ ihn erschrecken wie viel Unsicherheit und auch Furcht er in ihren Augen erkennen konnte. „Nimm dir doch was du willst" für seine Begriffe, fast Todesmutig sprach er die Worte aus. Ihre Augen Trafen die seine. Behutsam lehnte er sich zu ihr und seine Hand streichelte ihre Wange. Ihr warmer, süßer Atem verwirrte seine sinne und die Welt schien still zu stehen.

Ihre grünen Augen schienen vor seinem Gesicht zu leuchten und ihre sonst recht streng wirkenden schmalen Pupillen weiteten sich kreisrund. Lodrik Schloss seine Augen. Die weiche Berührung ihrer Lippen ließen ihn alles vergessen. Mit Nette an seiner Seite fühlte er sich stark, als könne er allen Beastman und sogar Promathia ins Gesicht lachen und bezwingen. Doch dieser Gedanke weilte nur kurz den Nettes Barthaare kitzelten ihn so sehr, das er in Gelächter ausbrach. „Bin ich so lächerlich für dich?" Knurrte sie ihn an „Nein es ist mir sehr ernst, ich habe dich sehr gern, nur deine Schnurrhaare kitzeln schlimme als hundert Hasenschwänze."

„Dann gewöhnst du dich besser daran" war ihre gespielt beleidigte Antwort, dann musste auch sie Lachen. Ihre weiche Pfoten ähnliche Hand in seiner Haltend, beobachtete Lodrik wie die Nacht ihren Mantel ausbreitete. Seine Gedanken schweiften um ein Abenteuer, das nicht mehr fern sein mochte.
Raziael,Saxon

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