Sonntag, 5. Februar 2012

Chronicken von Vana'Diel Kapitel 48 (Bitte Vergesse mich nicht)

 Shir und Liliane hatten sich an den Strand gesetzt. Die anderen waren bereits zurück in die Stadt gegangen oder hatten sich ebenfalls zurückgezogen um allein zu sein. Liliane hielt Shirs Hand und hatte sich an seine Schulter gelehnt, gemeinsam schauten sie dem Farbenspiel des Sonnenunterganges zu. Shir war glücklich, noch nie in seinem Leben hatte er sich so wohl gefühlt. Liliane gab ihm alles wonach er sich so oft gesehnt hatte, Trost, Liebe und Geborgenheit. Er hatte sich selbst ein Versprechen gegeben. Wenn er seinen Auftrag erfüllt hatte wollte er nach Windurst zurückkehren und bei Liliane bleiben.

Als die Nacht herein gebrochen war, küsste er sie leidenschaftlich und sie umarmte in fest. Shir griff an den Gürtel seiner Rüstung und verbarg es in seiner Hand „Ich habe ein Geschenk für dich" sagte er etwas verlegen „es ist nichts besonderes, aber ich habe es selbst gemacht" Shir öffnete die Hand und zeigte Liliane was er gemacht hatte. Es war eine Haarspange aus Holz an der eine Rose befestigt war. Die Rose war aus Seidenstoff gefertigt und mit Duftwasser versehen worden.


Liliane nahm die Haarzierde und stand auf. Sie Tanzte und lachte „das ist das schönste Geschenk das ich je bekommen habe" sagte sie und gab Shir einen Kuss. Sie steckte sich die Spange in ihr Haar „nun? Wie sehe ich aus?" fragte sie. Shir nickte und nahm sie in den Arm. Lange standen sie in dieser Haltung am Strand und nur das rauschen der Brandung störte die Idylle.  Nach einer Zeit, die Shir unendlich vorkam, nahm Liliane seinen Kopf in ihre Hände und sagte: „Ich war lange Zeit allein, oft ging ich in kalten Nächten an den Häusern der Leute vorbei und sah Liebende die zusammen einschliefen. Heute Nacht möchte ich nicht allein einschlafen, ich möchte meine Träume mit dir Teilen" dann gab sie ihm einen langen Kuss. 


Hand in Hand gingen sie zurück nach Windurst. Als sie in Lilianes Haus eintraten, überkam Shir ein Gefühl der Unsicherheit. Noch nie hatte er die Nacht mit einer Frau verbracht. Er trat zu Liliane und sagte verlegen: „ Liliane, ich muss dir etwas sagen" sie legte ihm ihre Hand auf seinen Mund „was es auch ist, es kann bis Morgen warten" nach diesen Worten küsste sie ihn.

Liliane löste die Riemen seiner Rüstung und ließ die Teile zu Boden fallen. Dann begann sie Langsam sein Hemd zu öffnen. Sie küsste seine Haut und Streichelte sanft seinen Rücken. In Shir bebte es und sein verlangen wurde immer grösser. Nun begann auch er, sie zu entkleiden. Bald standen sie sich völlig entblößt gegenüber.

Liliane zog ihn auf das Bett. Sie begannen einander zu streicheln und zu entdecken. Keiner von beiden war sich sicher wie viel Zeit verstrichen war als Liliane ihm zuflüsterte: „wir sind soweit" und die Kerze Löschte. Nur der Mond war Zeuge von was danach geschah.
Das Licht des Tages weckte Shir aus seinen Träumen. Verschlafen Reckte er sich und suchte mit der Hand nach Liliane, doch der Platz neben ihm war leer. Auf dem mit Stroh gefüllten Kopfkissen lag ein Blatt Pergament.

Ich bin auf den Reisfeldern um zu ernten
Wenn ich zurück bin mache ich uns ein Gutes Frühstück
Ich habe diese Nacht genossen und freue mich auf die Kommende Nacht
Deine Liliane

Shir Kleidete sich an, machte Feuer und hing einen Kessel mit Wasser über die Flammen. Dabei dachte er an die vergangene Nacht. War das wirklich passiert oder war es nur ein schöner Traum. Er Setzte sich auf einen Stuhl und machte sich daran ein Handschlaufe an das Griffende seiner Sense zu befestigen. Er war gerade fertig, da ging die Tür auf. Es war Lodrik. Der Krieger war völlig außer Atem „Schnell die Yagudo haben die Reisfelder angegriffen und…" Lodrik konnte den Satz nicht beenden. Shir schupste ihn zur Seite und rannte in Richtung des Mietstalles.

Der Stallbursche hatte keine Zeit zum reagieren als Shir ihn niederschlug und sich auf ein Chokobo schwang und zum Tor hinaus ritt. Die anderen hatten sich schon vor dem Mietstall versammelt und wollten Shir folgen, doch Itaban stellte sich ihnen entgegen. Mit ausgebreiten Armen sagte er: „ Ihr werdet alle Sterben, lasst uns auf die Xodiakeinheit und die Magier warten" Doch Saxon trat vor ihn „der kleine Loritoto ist mit seiner Mutter auf den Feldern, lass mich passieren oder es bleibt nur ein Haufen Asche von dir über" Drohte er dem Samurai. Kafahlors fasste den Tarutaru an der Schulter „bleib ruhig und komm" sagte der Dragoon und zog ihn vor das Tor.


Kafahlors rief seinen Drachen und setzte Saxon auf den Rücken des Reptils. Er flüsterte dem Drachen etwas in das Ohr, dann sagte er zu Saxon: „suche Shir und stehe ihm bei, wir kommen so schnell wie möglich." Der Drache begann zu laufen und Saxon musste sich gut festhalten. Als der Drache genug Anlauf hatte streckte er die Flügel und schraubte sich in die Höhe. Pfeilschnell schoss der Drache über den Boden, Saxon wagte es einmal seinen Kopf von dem Sicheren fleck hinter dem beschuppten Hals weg zu bewegen. Der Wind schlug ihm gnadenlos in sein Gesicht und nahm ihm den Atem.

Schnell begab er sich wieder auf den sicheren Platz hinter dem Hals. Bald hatte er Shir eingeholt. Er schlug dem Drachen auf den Rücken und schrie: „langsamer, Langsamer" Der Drache verlor an Geschwindigkeit, Saxon rief Shir zu: „ Ich schaffe eine Schneise, halte dich bereit."
Der Elvaan schenkte dem Tarutaru kein Gehör, seine Gedanken drehten sich nur um Liliane. Immer wieder schlug er dem Reitvogel die Fersen in die Flanken und trieb ihn an. Bald hatte er die Felder erreicht. Einige der Yagudo standen in Flammen, Saxon hatte mit seinem Angriff bereits begonnen. Shir Sprang von seinem Chokobo und griff ebenfalls an. Er schob die Hand durch die Schlaufe und ließ die Sense Kreisen.

Das Geräusch der Zerschneidenden Luft wurde nur unterbrochen wenn die Sense Fleisch und Knochen durchtrennte. Shir rief immer wieder nach Liliane doch er bekam keine Antwort. Inzwischen hatten auch die Soldaten zusammen den Abenteurern die Felder erreicht, sofort begannen sie die Yagudo zurück zu schlagen.
Saxon hatte den kleinen Loritoto und seine Mutter gefunden. Mit Flammen in seinen Handflächen bahnte er einen Weg hinaus aus den Feldern, Morrigan stützte ihre Schwester die vom Schock gelähmt schien. Plötzlich schoss ein Schatten heran, packte den kleinen Jungen an den Haaren und schleifte ihn mit. 

Der junge schrie laut um Hilfe. Saxon ging nur ein Gedanke durch den Kopf *Ich lasse mir niemanden mehr wegnehmen*.  Er rannte zu einem der Soldaten, schupste ihn von dem Chokobo, stieg auf und preschte los. Bald war er hinter dem Yagudo, der Junge versuchte sich aus dem Griff des Beastman zu befreien. Als Saxon neben dem Yagudo war, jagte er einen leichten blitz in den Arm des Beastman. Mit lauten schmerzschreien ließ der Yagudo von dem Jungen ab.

Saxon sprang von dem Reitvogel und stellte sich vor den kleinen Loritoto. Der Yagudo zog einen gezackten Dolch und griff an. Saxon weichte den Attacken aus, dann fand er eine Möglichkeit einen Zauber zu wirken. Er streckte die Hände und sang: „Polar Rigorem" der Yagudo wollte erneut angreifen als er plötzlich inne hielt. Auf seinem Gefieder bildeten sich schneereif. Es ging blitzschnell und der Yagudo war zu einer Eisstatue erstarrt. Als Saxon einen Blitz in den Yagudo schickte, zerbarst dieser zu Tausenden von Eissplittern. Saxon setzte den weinenden Jungen auf das Chokobo und ritt mit ihm zurück zu seiner Mutter und zu Morrigan.


Shir hörte nicht auf nach Liliane zu suchen. Dann fand er sie, drei Yagudo schlugen mit Stahlkeulen auf sie ein. Liliane hatte die Arme zum Schutz gehoben, doch die Schläge trafen sie hart. Als Shir das sah wurde er von einer unheimlichen Wildheit erfasst. Shir streckte einen der drei Yagudos nieder. Wut und Hass führten seine Waffe als er den zweiten bis zur Hüfte in zwei teilte. Der dritte versuchte zu flüchten. Shir gab ihm einige Schritte Vorsprung, bis er einen Zauber wirkte. Der Yagudo stürzte, das Gefieder fiel aus und gelber eiter drückte sich durch die Haut, der Tod des Beastman würde sich hinziehen.

Shir trug Liliane vom Kampfgeschehen weg. Er setzte sie auf die Erde und lehnte sie gegen einen Stein. In aller hast kramte er die Arzneifläschchen aus seiner Tasche, klimpernd fielen sie auf den Boden. Er flößte ihr einige Flüssigkeiten ein und betete zu Altana dass sie Helfen mögen.

Liliane musste husten, Blut quoll ihr aus dem Mund und mit schwacher Stimme sagte sie: „ Es tut so weh" ihre Hand suchte sein Gesicht und ihre Hand legte sich auf seine Wange. Shir streichelte ihr Zart das Haar aus dem Gesicht „Es wird alles gut, du wirst wieder gesund" bei diesen Worten versuchte sie ein Lächeln „du bist ein Guter Kämpfer, aber ein Schlechter Lügner" sagte sie und würgte wieder Blut aus.

Die Kämpfe waren vorbei und die Yagudo vertrieben. Lodrik und die anderen waren zu Shir gelaufen und blieben wie Versteinert stehen. Wieder goss Shir Liliane eine Medizin in den Mund, doch ohne Erfolg. Mit flehendem Blick schaute er zu Nette, die verzweifelnd ihre Phiole suchte und merkte dass sie nicht um ihren Hals hing, sie hatte die Kette in der Eile in ihrer Kammer gelassen.

Liliane bäumte sich auf vor Schmerzen „Shir mir ist kalt, so schrecklich kalt" sagte sie und klammerte sich an ihren geliebten. „Ich werde dich wärmen mein Herz"  sagte er und wiegte Liliane in seinen Armen, Sie legte ihre Arme um ihn „vergiss mich nicht" nach diesen Worten verkrampfte sie sich, dann glitten ihre Hände von Shir herunter. Altana hatte Liliane zu sich geholt.

Niemand sagte ein Wort. Nette lag in den Armen von Lodrik und weinte. Shir lehnte Liliane zurück an den Stein, dabei fiel ein in Stoff gewickelter Gegenstand aus ihrer Tasche. Shir wickelte es aus, es war ein Medaillon aus Holz in dem eine Blume geschnitzt war. Auf der Rückseite waren Worte eingraviert worden. Für meinen kleinen Helden. Shir hob seine geliebte vom Boden auf und trug sie den Ganzen weg hinunter zum Strand. Er setzte sich in den Sand. Er sang leise ein Lied während er Liliane sanft in seinen Armen wiegte und Wartete auf den Sonnenuntergang.
Raziael
  

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