Freitag, 19. Oktober 2012

Der Vogel



 Heute war ein seltsamer Tag. Wie immer bin und meine Kollegen unserer Arbeit nach gegangen. Das übliche schimpfen und stöhnen, weil die Anzahl der Schlachttiere so hoch war. Doch in den Büroräumen geschah etwas ganz anderes. Eine Krähe flog gegen eines der Fenster und verletzte sich. Sofort gingen die Sekretärinnen mit dem Vogel zu einem der Tierärzte. Leider sagte er dass der Vogel sich auch innere Verletzungen zugezogen hatte und bald sterben müsse. Doch ein Schlachthof ist keine Praxis und der Arzt war nicht in der Lage das Tier ein zu schläfern.

Die Frauen machten es sich einfach und kamen zu uns, mit dem Verletzten Vogel in der Hand. In einem früheren Post hatte ich schon gesagt dass ich nicht in der Lage bin Haustiere zu entsorgen. Nun, meine Kollegen auch nicht. Fünfundzwanzig Schlachter, die jeden Tag Blut an den Händen haben weigerten sich einer Krähe den Hals um zu drehen.

Zuletzt hat einer Arzte das Tier in der Mittagspause den Vogel mitgenommen und wie er später sagte, eingeschläfert. Viele werden nun sagen, „Weicheier, ihr seid doch Schlachter!!“
Das stimmt, doch ist das ein Unterschied. Der Vogel beruhigt mich wenn ich draußen bin und mich Entspanne. Die Kuh ist ein Lebensmittel. Warum wir diesen Vogel nicht Töten konnten? Vielleicht war es die Art und Weise wie wir es hätten tun müssen.
Raziael

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