Sonntag, 14. Oktober 2012

Die Prophezeiung Kapitel 32 ( Die Schlacht beginnt)

Urgandel im Hunderteinundviertzigsten Mondzyklus nach der Besetzung: Pistrana

Als Calister von der Armee erfuhr die auf die Stadt zu marschierte, begab er sich sofort auf die Palisaden. „Schließt das Tor. Die Bogenschützen und die Söldner auf die Stadtmauer. Alle Katapulte laden!!!" Die Nachtalben stürmten auf die Palisaden und richteten ihre Bogen aus. Einige Söldner zerrten Frauen und Kinder aus den Häusern, um sie zur Not als lebende Schilde zu benutzen.

Tenebris ließ den Tross stoppen. Inzwischen war es schon dunkel geworden und sie befahl die Zelte auf zu bauen. Wachen wurden postiert und die Katapulte und Speerschleudern in Position gebracht. Es wurde kaum geredet, nur die nötigsten Befehle wurden gerufen. Die Stadt lag in Dunkelheit, kein Feuer brannte auf den Mauern um so wenig wie möglich von den Verteidigungsplänen preis zu geben.

Tyrella hatte sich im Lazarettzelt nützlich gemacht. Sie weichte Kräuter in Wasser ein und half den Heilern beim Mixen von Tinkturen und Salben. Ihre Gedanken waren bei der bevorstehenden Schlacht. Sie hatte Angst um Wallungur. Als sie ihre Arbeit beendet hatte ging sie zu ihm. Wallungur stand zusammen mit Fortingas bei den anderen Schattenelben und Zwergen. Alle lauschten der Stimme von Tenebris: „Ihr werdet als erster in die Stadt eindringen. Euer Ziel ist es das Tor zu öffnen, haltet zusammen und passt aufeinander auf. Dann werden die meisten von euch lebend davon kommen."

Tyrella gingen die Worte durch Mark und Bein *Dann werden die meisten von euch lebend davon kommen.* Als Tenebris ihre Ansprache beendet hatte löste sich die Gruppe auf. Sie ging zu Wallungur. Er lächelte ihr zu und nahm sie vorsichtig in seine Arme. „Meine liebe Gattin." Nach diesen Worten küsste er sie sanft auf den Mund. Sie schaute ihn an und er erkannte die Sorgen in ihren Augen. „Was ist los?" fragte er sie.

„Ich habe Angst, Wallungur. Ich bitte dich bleibe heute Nacht bei mir." Er legte seinen Arm um Tyrella und zusammen gingen sie zu ihrem Zelt. Sie tranken Bier und erinnerten sich wie sie sich kennen gelernt hatten, sprachen über Klondieke und hofften dass es ihr gut gehe. Als Tyrella schläfrig wurde, legten sie sich hin. Wallungur lächelte ihr zu und streichelte ihren Bauch. „Hast du schon über einen Namen nachgedacht?" fragte er sie. Mit einem Gähnen sagte Tyrella: „Wenn es ein Junge wird, Tylangur und wenn es ein Mädchen wird, Walrella." 

Noch vor Sonnenaufgang war das Lager erwacht und alles wurde vorbereitet. Tenebris, Silèda und Vàngarl ritten umher und überwachten alles. Ein Alarmsignal ließ alle aufhorchen. Zwei Reiter hatten die Stadt verlassen und kamen auf das Lager zu, einer von ihnen trug eine weiße Fahne bei sich. Die Nachtalbin empfing die Reiter, einer begann sogleich zu sprechen: „Wir kommen auf Geheiß von Calister Pouè Pas, dem Obersten Nachtalb. Er macht dir folgendes Angebot: Löse die Streitmacht auf und übergebe ihm die Könige der Zwergenreiche. Dafür werden du und alle anderen Nachtalben, die sich des Verrats schuldig gemacht haben, begnadigt. Alle Schattenelben dürfen sich entscheiden, sich den Nachtalben zu unterwerfen oder sich einem schnellen Tod hin zu geben."

Tenebris begann zu lachen, Silèda und Vàngarl stimmten mit ein. Tenebris zog blitzschnell zwei Wurfmesser und schleuderte sie nach den Botschaftern. Tödlich getroffen fielen diese von ihren Pferden. Dann jagte sie die Tiere zurück zur Stadt und ließ den toten Nachtalben die Köpfe abschlagen. „Spannt ein Katapult!!" rief sie und legte die Schädel in die Schale. Sie ließ das Katapult entsichern, im hohen Bogen flogen die Köpfe der Botschafter in die Stadt. Tenebris stieg wieder auf ihr Pferd und zog ihr Schwert. „Er hat seine Antwort bekommen. Alle Katapulte und Speerschleudern los!!" Auf ihr Zeichen begannen die Zwerge die Stadt zu beschießen, der Angriff hatte begonnen.
Raziael/Überarbeitung: RinaSmaragdauge

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