Montag, 1. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 16


                                                                      Kapitel 16

Shir stand an einem weißen Strand, die Sonne erhitzte seine schwarze Rüstung. Die Wellen in der Brandung bauten sich turmhoch auf und rasten auf den Dunkelritter zu, das Geräusch das entstand wenn sie auf den Strand schlugen glich einem höhnischem Lachen. „Shir!! Mein geliebter Shir!! Hier bin ich!" Woher kam diese vertraute Stimme? Der Elvaan schaute sich um, dann in der Ferne, erblickte er Liliane, seine Liliane. Der Elvaan wollte zu seiner Geliebten eilen, doch sie hob ihre Arme und zeigte aufs Meer hinaus. Shir sah sich um und traute seinen Augen nicht. Wo vorher die Brandung toste, war das Wasser nun ruhig und geglättet. Eine Felseninsel ragte aus dem Meer, Beastman aller Rassen hatten die Insel umkreist und pirschten sich langsam heran. „Du musst ihn retten!! Bitte rette ihn!!" hörte er wieder Liliane rufen.

Ohne zu zögern zog Shir seine Waffe und stürmte ins Meer. Zu seiner Verwunderung konnte er auf dem Wasser laufen, doch bevor er darüber nachdenken konnte hatte er die ersten Beastman erreicht. Yagudo, Quadav und Ork. Einen nach dem anderen streckte Shir mit schweren Hieben nieder. Dabei klang in seinem Kopf die Stimme von Liliane die ihn anfeuerte. „Mache dir keine Sorgen Geliebte, ich werde die Felsen erobern!!" rief er laut während er wild um sich schlug. 

Die Arme des Ritters wurden müde, doch war er nicht bereit auf zu geben, denn die Stimme von Liliane gab ihm neue Kraft und den Willen weiter zu Kämpfen. Als er die Insel erreicht hatte waren die Beastman verschwunden. Auf einem weißen Felsblock entdeckte er ein Bündel, dann erkannte er das es ein, in Decken gewickelter Knabe war. Shir kniete sich neben das Kind, an den Spitzen Ohren erkannte er dass es ein Elvaan war. „Dieses Kind muss Leben." Erschrocken drehte Shir den Kopf. Liliane kniete neben ihm. „Wenn er das Mannesalter erreicht hat wird er die Finsternis endgültig hinweg fegen. Er muss leben." sagte sie mit einem Lächeln. Shir wollte seine Geliebte Liliane in seine Arme nehmen, als die Insel erbebte und zu sinken begann. Shir versuchte ihre Hand zu fassen doch es gelang ihm nicht. Während er von den Wellen getragen wurde, versank Liliane darin. „Liliane, nein bleibe bei mir, bleibe…"

Shir riss die Augen auf und erkannte Bullwey der ihn durch schüttelte. „Wach auf du Faulpelz!!" Er schlug die Arme des Galka weg und richtete sich in seinem Bett auf. „Ist ja gut! Ich komme." Er goss etwas Wasser in eine Kupferschale und wusch sich. *Nur ein Traum... Liliane ich vermisse dich.* dachte er während er die Rüstung anlegte und wieder wurde ihm das Herz schwer. Schon oft hatte er von Liliane geträumt, doch diesmal war es anders, es wirkte so real und wer war dieser Knabe gewesen? Warum hatte Liliane immer wieder gesagt dass er Leben müsse? Hatte sie ihm etwas damit sagen wollen? Diese und andere Gedanken gingen ihm durch den Kopf als er die Treppe hinunter zur Taverne ging.

An einer langen Tafel saßen seine Gefährten. Itaban winkte ihn an den Tisch. „Altana hat uns erhört und uns Hilfe geschickt." sprach er und zeigte zu den Neuankömmlingen. Nun erkannte Shir wer noch an der Tafel saß: Hades von Rosemundt und Kafahlors filius Shadowgen. Nun da alle anwesend waren, erzählte Hades von dem Galka und dem Überfall der Blaumagier auf die Siedlung. „Und du bist sicher dass es Blaumagier waren?" fragte Itaban besorgt. „Es ist die Leibwache der Kaiserin, warum sollten sie soweit reisen um einen Mord zu begehen?" Hades zuckte mit den Schultern. „Kann ich dir auch nicht sagen, aber sie hatten es hauptsächlich auf Kafahlors und mich abgesehen." Für Itaban war dieser Bericht ein schwerer Hieb, was hatte Wanda vor? Und was hatte sie dazu veranlasst ein Attentat auf seine Freunde zu verüben? Doch diese Fragen zu beantworten musste warten.

Itaban holte eine Karte hervor, breitete sie auf dem Tisch aus und winkte alle näher heran. „Hier sind einige ruhige Pfade, auf denen wir sicher zu den Höhlen kommen. In der Nähe des Leuchtturmes müssen wir uns vorsehen und nach Patrouillen der Trolle Ausschau halten. Wenn in den Höhlen wirklich einmal ein Volk gelebt hat gibt es sicher Luftschächte. Je nachdem wie groß die Schächte sind gehen einige von uns hinein und erkunden die Höhlen, vielleicht erhalten wir so einige Informationen, der Rest hält draußen Wache. Soweit alles verstanden?" Alle nickten. „Dann los." sagte Itaban und faltete die Karte zusammen.
Auf Chokobos drangen sie in den Wald ein, Saxon ritt auf dem Drachen von Kafahlors und hielt aus der Luft Ausschau nach Gefahren. Als Zeichen das alles sicher war lies der Magier es zweimal aus seinem Stab blitzen. Am Leuchtturm entdeckten Saxon einige Trolle, die er mit einem leichtem Schlafzauber außer Gefecht setzen konnte. Als die anderen Saxon erreicht hatten wirkten Cevh und Saxon gemeinsam einen starken Zauber der die Trolle für Stunden bewusstlos halten sollte.

Nach kurzem Suchen fand Hades einen Eingang, der aber nur Platz für Zwei bot. Itaban und Lodrik legten ihre Rüstungen ab um mehr Bewegungsfreiheit zu haben und krochen auf Händen und Knien in den Luftschacht. In dem Schacht war es dunkel und stickig. Bald veränderte sich die Luft und ein Geruch von Schweiß und Körperauswurf schlug ihnen entgegen. Bald fanden sie Öffnungen im Schacht die durch Gitter verschlossen waren. Lodrik und Itaban konnten in einige Zellen schauen und entdeckten Tarutaru, Elvaan und Menschen die in ihrem eigenen Schmutz lagen. Nach einer Biegung sahen sie aus einer Zelle einen Lichtschein. Die zwei Krieger spähten durch das Gitter und sahen Nette, die in einem fürchterlichen Zustand war. Lodrik wollte ihr etwas zurufen, als die Zellentür geöffnet wurde. Vier Trolle betraten den Raum gefolgt von drei anderen, einem Elvaan und zwei Menschen. Lodrik traute seinen Augen nicht, einer der Menschen war Balantas, der Stadthalter von Bastok und der Elvaan war der Pasque von San'Doria. Der Pasque war das Oberhaupt der Kirche von Altana. Doch wer der andere Mensch war wusste er nicht. Itaban schaute durch das Gitter und erkannte den Kanzler, den Bruder der Kaiserin. 

Zur gleichen Zeit betrat Wanda, mit den noch lebenden Blaumagiern den Kai von Al-Zahbi. Sie eilte sofort zum Palast und fragte nach dem Kanzler, doch nur die Zofe der Kaiserin war anwesend. Wanda fragte nach ihrem Herrn Itaban und ob er in Sicherheit war, mit ernster Miene sagte die Zofe: „Fremde sind gekommen und haben euren Herrn in den Wald gelockt, sicher um ihn dort hinterrücks zu ermorden. Er steht immer noch unter dem Bann der Hexe und kann nicht mehr klar denken. Leider weiß ich nicht wohin sie wollten, vielleicht hat der Chokobohändler Information für euch." Als Wanda aus dem Palast eilte, gefolgt von ihren Leuten, schaute die Zofe ihr mit einem Boshaften Lächeln nach.

Der Händler am Chokobostall erklärte Wanda in welche Richtung die Gruppe das weiße Tor verlassen hatten. Ohne zu zögern ritt sie mit  ihren Leuten in den Wald. *Ich werde euch retten mein Herr. Ich werde die Verräter töten und euch sicher Heim bringen und wenn erst die Hexe tot ist wird uns nichts mehr trennen.* dachte Wanda während sie mit ihren Sporen die flanken des Reitvogels blutig schlug um es noch schneller traben zu lassen.  
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge 
 

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