Sonntag, 28. April 2013

Das Söldnerimperium Kapitel 20


                                                                  Kapitel 20

Wanda befahl zwei ihrer Leute ihr zu folgen, den Rest schickte sie dem Paladin hinterher um ihn zu beobachten. Leise schlich sie sich zu der Erdspalte und ging ihrem Herrn nach. Bald vernahm sie ein leises Schaben und Kratzen. Sie näherte sich und entdeckte Itaban, der sich mit den anderen an einigen Gittern zu schaffen machte. Plötzlich hörte sie die Stimme von Kanzler Mafune und seine Worte zerrissen ihr das Herz.

„Nun Zauberin? Hast du dich entschieden?" fragte der Kanzler als er erneut die Zelle betreten hatte. Nette schaute den Verräter mit einem hochmütigem Blick an und spuckte vor ihm aus. Die Trolle die sie immer noch bewachten legten ihre Lanzen an die Kehle der Mithra und warteten auf ein Zeichen des Kanzlers. Doch der winkte ab, stattdessen öffnete er die Zellentür und rief einen Befehl, dann wandte er sich wieder Nette zu. „Ich weiß dass euch die Ehre wichtiger ist als das eigne Leben. Doch wie steht es mit dem Leben eines anderen?" 

Die Zellentür wurde aufgestoßen und ein Troll trat ein, er führte eine Elvaanfrau mit sich die einen Säugling im Arm hielt. Mafune streichelte dem Kind über die dünnen Haare und sagte: „Wenn du nicht willst das die Mutter und ihr Baby vor deinen Augen sterben, dann sage wo sich die Kaiserin befindet und wo die Armeen lagern!!" Er machte einen Schritt auf Nette zu, die eingeschüchtert auf die Frau und das Kind starrte. „Du musst keine Hoffnung haben das dir Jemand zu Hilfe eilt." drohte er mit einem höhnischem Unterton. „Deine Freunde in San'Doria, Bastok oder wo sie auch waren sind längst tot. Das Mädchen, Wanda, war so leicht zu manipulieren. Nachdem wir ihr erzählten, du hättest ihren Herrn verhext und verführt war sie bereit alles und jeden zu ermorden um Itaban für sich zurück zu gewinnen und auch er sollte inzwischen bei seiner Familie in der Schattenwelt sein."

Der Kanzler trat wieder zurück und gab dem Troll ein Zeichen, der einen langen Dolch zog und der Frau an den Hals legte. „Sprecht oder ich fülle dieses Verließ mit den Köpfen von Unschuldigen!!" Mafune nickte dem Troll zu, der darauf zum Schlag ausholte. Der Lärm von Metall das auf den Boden fällt, unterbrach den Mörder. Ein Chakram, ein scharf geschliffener Ring aus Stahl, kam heran geflogen und trennte dem Troll den Arm ab, prallte an der Mauer ab und schlitzte zwei von Nettes Bewachern die Kehlen auf.  Itaban, der das Chakram geschleudert hatte, zog mit beiden Händen Wurfmesser und streckte die zwei übriggebliebenen Wachen nieder. Durch den Lärm alarmiert drangen weitere Trolle in das Verließ ein. Itaban, Lodrik und Shir schoben die Frau mit ihrem Kind hinter sich und wehrten die Trolle ab. Cevh belegte die Gefangenen mit Schutzzaubern und befahl ihnen in den Luftschacht zu steigen durch den sie selbst eindringen konnten. Dann begann er die Trolle mit Schwächungszaubern zu attackieren.

Wanda sah wie Itaban mit den anderen in die Zelle sprang und hörte das klirren von Waffen. „Geht zurück. Sagt den anderen, sie sollen dem Paladin beistehen und jeden Troll töten!" Sie selbst kroch weiter zu dem Zellenfenster und half Nette und der Mutter in den Luftschacht zu klettern, dann sprang sie selbst in das Verließ. Sie suchte ihren Herrn, doch sie wurde abgelenkt. Mafune hatte sich zwischen die Trolle gedrängt und hielt einen Dolch in der Hand. „Yomada! Dreckiger Bastard, du wirst sterben!!" schrie er und warf das Messer nach Itaban. 

Die Blaumagierin reagierte ohne nach zu denken und warf sich vor ihren Herrn. Der Dolch traf sie in den Rücken. Sie fiel nach vorn, doch Itaban fing sie auf. „Itaban, mein Herr. Vergebt mir." hauchte sie unter Schmerzen. „Mafune! Verräter. Du wirst den nächsten Tag nicht erleben, das schwöre ich dir!!" schrie Itaban und wollte sich auf den Kanzler stürzen, doch Cevh hielt ihn zurück und drängte zur Flucht. Immer mehr Trolle kamen heran gestürmt und bedrängten die Abenteurer. Itaban zog Wanda mit sich in den Luftschacht und machte sich auf den Weg nach draußen.

Hades hatte sich mit Kafahlors, Bullwey und den Knappen vor dem Höhleneingang postiert. Alle waren nervös und hofften das sich bald etwas bewegte. Bullwey reagierte als erster. „Ich höre etwas." brummte er und machte einige Schritte in die Höhle. Schnell kam er wieder zurück. „Sie kommen!!" warnte er die anderen. „Bogenschützen, Aufstellung!!" befahl Hades. Die Schützen postierten sich in zwei Reihen vor den Höhleneingang. Die erste Reihe sank auf ein Knie, die zweite Reihe stellte sich direkt dahinter auf und spannte die Bögen.

Als die ersten Trolle aus der Höhle ins Freie traten, wurden sie von einem Pfeilhagel empfangen und zogen sich wieder zurück. „Haben die etwa schon genug?" grinste der Dragoon, doch seine Frage wurde von selbst beantwortet. Ein seltsames Kreischen drang aus der Dunkelheit der Höhle und Kafahlors erkannte schnell was die Ursache dafür war. Riesige Käfer stürmten auf die Krieger zu. Messerscharfe Kauwerkzeuge schabten aneinander und die lilafarbenen Augen schienen in alle Richtungen zu sehen. Die Pfeile und Schwerter prallten an den harten Panzern ab, nur wenn man es schaffte diese Monster auf den Rücken zu werfen, konnte man die weiche Haut am Bauch durchstoßen.

„Rückzug!!" befahl Hades, doch Kafahlors war im Kampfrausch. Bullwey fasste einen Riemen der Rüstung und schleifte den Dragoon mit sich. „Lass mich los, das Ungeziefer mach ich Platt!!" protestierte Kafahlors, musste sich aber schließlich der Kraft des Galka ergeben.

 In sicherer Entfernung gab der Paladin die Order sich neu zu formieren, die Bogenschützen sollten versuchen die Augen der Riesenkäfer zu treffen. Plötzlich begannen die Insekten von innen heraus zu platzen, die Blaumagier hatten die Abenteuer erreicht und mischten sich in den Kampf ein. Nun waren auch die Trolle zum Angriff übergegangen, doch für die Bogenschützen waren sie zu nah und es wurde ein Kampf Klinge gegen Klinge. „Verdammt, wo bleibt Saxon?!" schrie Hades, zog sein Schwert und stellte sich dem ersten Troll. 
Raziael/Überarbeitung: Rina Smaragdauge      

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