Mittwoch, 18. September 2013

Kapitel 9: Igitt, sie kann nicht kochen



Kapitel 9: Igitt, sie kann nicht kochen!

Den ganzen Tag lief Camy hinter Wulfgast her und mußte sich sein Gebrummel anhören und seine schlechte Laune ertragen. Gerade als sie sich fragte, was wohl die größere Strafe war: kurzzeitig verbannt worden zu sein oder mit diesem mies gelaunten Zwerg reisen zu müssen, wies ihr Reisebegleiter zu einem kleinen Berg. „Dort vorne am Hügel, bei der Baumgruppe, schlagen wir unser Nachtlager auf. Dort fließt ein kleiner Bach und wir sind durch den Hang vor Angriffen aus dem Hinterhalt geschützt.“
Die Zwergin nickte und legte einen Schritt zu. Sie wollte nur so schnell wie möglich eine warme Mahlzeit in den Magen bekommen uns sich danach schlafen legen. Sie hatte einen anstrengenden Tag und gewiss war dies nicht der letzte.
Unter den Bäumen fanden sie eine alte Feuerstelle und die beiden mußten nur noch das trockene Holz für ein schönes Zwergenfeuer sammeln. Rasch hatten sie genug vom Boden aufgelesen und Wulfgast wies die Schmiedin an, das Abendessen zu zu bereiten, während er sein Lager einrichtete. 

„Leihst du mir deinen Topf? fragte sie kleinlaut. „Wo hast du denn deinen gelassen?“ knurrte er. „Zu Hause.“ „Hier.“ Der Zwerg warf Camy den Topf zu. „Hast du auch Kochlöffel dabei?“ „Die hast du auch vergessen?!“Die Zwergin nickte verlegen. „Du hast also gar nichts eingepackt.“ stellte der Zwerg kopfschüttelnd fest und gab ihr sein ganzes Kochgeschirr. 

Die Schmiedin kramte nach ihren Vorräten und warf das Gemüse und etwas Trockenfleisch in den geliehenen Topf. Dann ging sie zum kleinen Bach und wusch sich zunächst die Hände und das Gesicht, ehe sie Wasser für die Suppe holte. Während das Essen vor sich hin köchelte, bereitet Camy ihr Nachtlager. Dabei schielte sie immer wieder zu Wulfgast hinüber. Sie hatte noch nie im Freien übernachtet und hatte nicht die leiseste Ahnung, wie man in der Wildnis sein Bett baute.
Der Zwerg war im Handumdrehen fertig und Camy wollte es ihm gleich tun. ‚Verdammich noch eins…Ich dusselige Kuh hab‘ keine Decke mitgenommen! Na ja, so kalt wird es schon nicht werden.‘ Da sie den Zwerg nicht schon wieder einen Grund zum Mosern geben wollte, hielt sie die Klappe.

Plötzlich fiel ihr die Suppe wieder ein. Nun ja, einfallen war zu viel gesagt: der Geruch von Verbranntem stieg ihr in die Nase. Schnell lief sie zur Feuerstelle und nahm den Topf vom Feuer. Zum Glück war die Mahlzeit nur ein wenig angekokelt. Die Zwergin rief Wulfgast: „Essen fassen!“

Sie mussten sich den Löffel teilen und da sie auch keine 2 Teller hatten, aßen sie gleich direkt aus dem Topf. Nach dem ersten Löffel verzog Wulfgast angeekelt das Gesicht, seine Gesichtsfarbe wechselte von normal zu leicht grünlich und laut prustend spie er die Suppe aus. „Zu heiß?“ fragte Camy. „Schön wärs! Ich hab noch nie ein solch miserables Mahl zu mir genommen!“ Er hielt Camy den Löffel hin. Sie probierte die Suppe: das Gemüse war noch nicht gar, das Trockenfleisch steinhart und die Gewürze hatte sie ganz vergessen. „Na ja, der Hunger treibst rein.“ knurrte sie und aß stur weiter.
Der Zwerg langte zu einem kleinen Beutel, griff mit spitzen Fingern hinein und fügte Kräuter und Gewürze zu Camys Gebräu hinzu. Dann nahm er ihr den Kochtopf ab und ließ die Suppe noch einmal köcheln. Sofort stieg der Zwergin ein wesentlich angenehmerer Geruch in die Nase. Wulfgast probierte: „Jetzt kann man es Essen. Ich hoffe nur für uns beide, daß du besser schmiedest als du kochst. Ansonsten können wir ebenso gleich kehrt machen.“

Den Rest des Abendessens verbrachten sie schweigend. Außer dem Schmatzen und einem gelegentlichen Rülpser, den Wulfgast durch die Stille röhren ließ, blieb es ruhig. Nachdem sie aufgegessen hatten und die Schmiedin am Bach das Geschirr abgewaschen hatte, nahm sie neben dem Zwerg am Feuer Platz, zog ihre Pfeife hervor und bot Wulfgast Tabak an. Er nahm sich reichlich und begann ebenfalls sein Pfeifchen zu stopfen. 

„Bringst du es mir bei?“ „Was?“ „Na das Kochen. Mutter hat mir nie gezeigt wie man das macht. Ich kann Nahrung zubereiten, aber wirklich kochen konnte ich noch nie.“ „Gut. Ich koche und du machst den Abwasch.“ „Abgemacht.“
Mittlerweile war die Abenddämmerung herein gebrochen, der Mond zeigte sich schwach leuchtend am Himmel und die ersten Sterne funkelten über ihnen. Camys Lider wurden schwer und sie konnte das Gähnen nicht mehr unterdrücken. Es wurde Zeit zum Schlafen gehen, denn am Morgen wollten sie früh aufbrechen. Camy nahm ihre gammlige Schmiedeschürze aus ihrem Rucksack und legte sich in ihren Reiseumhang eingewickelt darauf. Den Rucksack schob sie sich als Kopfkissen unter den Kopf. Totmüde wie sie war schlief sie ein und noch nicht einmal das laute Schnarchen ihres Begleiter weckte sie. 

Wulfgast legte sich auch zum Schlafen nieder. Sein Kettenhemd hatte er ausgezogen und die Waffen griffbereit neben sein Nachtlager gelegt. Auch er schlief sofort , doch sein Schlaf war viel leichter als der Camys. Er war oft allein außerhalb des Gebirges unterwegs, da mußte er wachsam sein um nicht morgens tot auf zu wachen.
Deshalb hörte er auch die Schritte, die sich ihrem Lager näherten. Zwar versuchten sie, es waren 2 oder 3, leise zu sein, aber das gelang ihnen nicht. „Scheiße, ich bin in ein Kanninchenloch getreten.“ hörte er einen Mann leise unterdrückt fluchen. „Schscht! Leise, die hören uns noch!“

Zu spät. Ich hab‘ euch schon gehört.‘ dachte Wulfgast, schnappte sich seine Axt und erhob sich leise und vorsichtig von seinem Lager. Ohne die schlafende Zwergin zu wecken, versteckte er sich hinter einem Baum und hielt nach den ungebetenen Gästen Ausschau.

Er hatte richtig gehört: kaum hatte er sich versteckt, tauchten 3 Schattengestalten auf. Wulfgast schärfte seinen Blick und versuchte zu erkennen, wer sich da an ihr Lager schlich. Viel konnte er in der Dunkelheit nicht ausmachen, aber eines war sicher: es waren Zwerge!

Der Krieger spürte Wut in sich aufsteigen. Hier draußen gab es für seinesgleichen schon genug Gefahren und Feinde, die ihnen auflauerten. Und jetzt schickten sich auch noch diese 3 Kerle an, sie zu überfallen! Zwerge kämpften nicht gegen Zwerge!!! Es gab genügend andere Wesen, an denen man beweisen mußte, daß man sein Handwerk verstand!

Die Angreifer schlichen an Wulfgast vorbei, sahen zu seinem leeren Lager und frohlockten leise: „Der alte Trottel ist nich hier. Vermutlich hat der alte Sack schon das Weite gesucht. Würde mich nicht wundern, ich wollte für diese dumme Ziege auch nicht den Kopf hinhalten müßen.“ Leise huschten sie zu Camy hinüber. „Oh, wie süß sie schläft.“ „So tief und fest.“ „Na dann wollen ihr mal eine Lektion erteilen!“
Sie stellten sich im Kreis um Camys Lager auf und nahmen die Socken, die sie mit Kieselsteinen halb gefüllt hatten, von ihren Gürteln. Dann riss einer der drei die Schmiedin an den Haaren von ihrem Lager hoch. Mit einem erschrockenen Schrei fuhr Camy aus dem Schlaf. Ängstlich und schlaftrunken sah sie sich um. Ihre Augen weiteten sich, als sie Mergol und ihren Bruder Debor erkannte. 

„Was mach ihr denn hier?“ „Denkst du, wir lassen dich einfach so davon kommen?“ knurrte sie Mergol an und schubste sie. „Du kannst dich doch nicht ungestraft davon schleichen und ich hab jetzt den alten Säufer an der Backe!“ fauchte ihr Bruder und gab ihr ebenfalls einen Stoß gegen die Schulter. „Und ich warte schon lange darauf, es dir heimzuzahlen.“ sagte der dritte Zwerg, ehe er ihr noch einen Stoß verpasste. „Erkennst du mich denn nicht wieder?! Du hast mir den Phallus an die Rüstung geschmiedet.“ Die Zwergen stießen die Schmiedin umher und fingen an, sie wild zu beschimpfen. In Panik sah sich Camy um. Wo steckte denn nur Wulfgast?! Sie rief nach ihm, doch es kam keine Antwort. Nach einem heftigen Rempler verlor sie das Gleichgewicht, verhedderte sich mit dem Fuß in ihrem Umhang und stürzte hart auf den Boden.

Ihr Hinterkopf schlug auf einen Stein, sofort fühlte sie, wie sich ihre Sinne vernebelten. Benommen kämpfte sie gegen die Übelkeit und die drohende Bewußtlosigkeit an. Nur mit viel Mühe konnte sie sich wach halten und sie versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Da trat ihr Bruder sie in die Rippen: „Das ist für die Schande, die du mir gemacht hast, du elendes Miststück!“

Wimmernd rollte sich die Zwergin zusammen und versuchte mit den Armen ihren Kopf zu schützen. Mergol holte mit dem Socken aus, doch ehe er Camy damit schlagen konnte, packte ihn jemand am Arm, blockte den Schlag und sein Todschläger sauste ihm unkonrolliert ins Gesicht. Er traf ihn auf der Nase und ein lautes Knacken war zu hören. Sofort schoß Blut hervor: die Nase war unzweifelhaft gebrochen.
Wulfgast hatte sich lautlos heran geschliechen und Mergol daran gehindert zu zu schlagen. „Na na na. Drei gegen einen. Und dann auch noch gegen eine unbewaffnete, kleine, schwache Zwergin. Das nennt ihr nun mutig? Wollt ihr euren Mut nicht mal richtig beweisen und dem alten Trottel zeigen, was ihr so drauf habt?“ Er ließ Mergols Arm los und sofort sank dieser jammernd und seine blutige Nase haltend auf die Knie. Benommen saß er am Boden. Tränen schoßen ihm in die Augen und machten es ihm unmöglich klar zu sehen, geschweige denn zu kämpfen. 

Kurz funkelte Unsicherheit in Debors Augen auf, aber sofort wich das Funkeln dem Trotz. ‚Wir sind 2 gestandene Mannsbilder gegen diesen alten Sack. Was kann er uns schon tun?‘ dachte er überheblich und brachte sich in Kampfstellung.
***
Viel Spass beim Lesen. Mein Dank an Raziael, der mich inspiriert und unterstützt. Eure Rina Smaragdauge

Mittwoch, 4. September 2013

Kapitel : Ein ungleiches Paar



Kapitel 8: Ein ungleiches Paar
Ha, ha! Sehr lustig, wirklich sehr lustig!“ grummelte der Zwerg. Auch er
hatte sich für die Reise schwer beladen. Über seiner Rüstung aus gehärtetem
Leder trug er ein feingliedriges Kettenhemd und an seinem Gürtel hingen 2
kleine Wurfäxte und eine schwere, zweihändige Axt. Auf seinem Rücken hatte
er ebenfalls einen Rucksack, an dem er neben dem Kochgeschirr seinen Helm
befestigt hatte. ‚Hoffentlich verwechselt er die beiden Sachen nicht… Es sähe ganz schön unzwergisch aus, wenn er mit dem Topf auf dem Schädel in den Kampf ziehen würde. Oder es wäre ziemlich unappetitlich wenn er die Suppe im Helm zubereitet.‘ dachte Camy, behielt aber diesen Kommentar lieber für sich. ‚Aber zumindest hat er an das Kochgeschirr gedacht.‘ schimpfte sie sich in Gedanken, denn sie hatte sich ohne auf die lange Reise gemacht.

„Hier, das soll ich dir von meinem Bruder geben.“ brummte er und gab ihr einen
Zettel. „Was ist das?“ wollte sie wissen. „Was weiss ich denn. Der Brief ist an
dich und es geht mich nichts an, was er dir zu sagen hat. Und da es mich nicht
im Geringsten interessiert, hab ich ihn auch nicht gelesen.“ knurrte er mürrisch
und zog die Riemen des Rucksackes fester.

„Komm jetzt du Trödelliese, lesen kannst du das später. Wenn wir rasten. Ich
will nicht länger als nötig für dich das Kindermädchen spielen.“
Mit diesen Worten stapfte er übelgelaunt los und Camy hatte Mühe ihm zu
folgen. Nach einer Viertelstunde Fußmarsch kamen sie zum Stollen, der zum
Großen Tor führte. Camy blieb stehen und blickte zurück. „Was denkst du,
wann werden wir wieder kommen?“ fragte sie. „Je eher desto besser. Aber wenn
du weiter herum trödelst wird es viel länger dauern. Auf dieser Fahrt kommt es
vor allem auf dich an. Es liegt allein an dir, wann wir heimkehren. Ich hab den
Auftrag erhalten, dich so lange zu begleiten wie nötig und auf dich aufzupassen.
Aus welchem Grund auch immer, aber mein Bruder hätte dich gern unversehrt
wieder. Also Mädchen, weiter. Ich will noch eine gute Strecke hinter uns
bringen, ehe die Nacht anbricht.“ Die Schmiedin nickte und ging stumm weiter.
Sie wollte ihren Weggefährten nicht schon in der ersten Stunde ihrer Reise
verärgern. Immerhin hatten sie ja noch einen langen Weg vor sich und sie war
nun mal auf ihn angewiesen, wenn sie nicht gleich von ein paar Orks gefressen
werden wollte.

Nach einer Weile erreichten sie das Große Tor mit den beiden 20 Meter hohen
steinernen Wächtern. Sie hielten ihre Äxte kampfbereit in den Händen und
warnten jeden der vorbei kam mit grimmigem Blick. Es schien als würden ihre
Augen funkeln und sagen: Wehe dir, wenn du böses im Schilde führst. Leg dich nicht mit uns an, wir sind ZWERGE!

15 Meter hinter dem Tor fiel der Berg senkrecht ab und kein Weg führte von
außerhalb des Gebirges in Camys Heimat. Die Zwergeningenieure hatten schon
vor langer Zeit eine Vorrichtung ersonnen, mit der man sich auf Plattformen ,
die von schweren Eisengeländern umrandet waren, von oben nach unten fahren
lassen konnte und die Zwerge nannten es Aufzug. Ein ausgeklügeltes System mit
vielen Zahnrädern und Eisenketten zogen auf den Plattformen schwere Lasten,
Besucher oder Krieger in die Höhe beziehungsweise ließen sie herab. So war
Camys Clan wenigstens von einer Seite des Gebirges gut geschützt und nie hatte
ein Ork oder ein anderer Feind Camys Heimat durch das Große Tor betreten.
Die Gefahr kam immer aus dem Osten, wo der Eingang zum Gebirge durch eine
steinerne Wehrmauer und einem starken Eichentor gesichert war. Auf dem
Wehrgang patroulierte die Zwergenwacht und ein Außenposten schützte eine
kleine Siedlung, in der sich einige Zwerge niedergelassen hatten um
Landwirtschaft zu betreiben.

Wulfgast befahl den Torwachen, sie nach unten zu lassen. Feixend wies der
Mann der Zwergenwacht sie zu einer Plattform und öffnete ihnen mit der
unterwürfigen Verbeugung eines Dieners den Durchgang zur Plattform. Als sich
der Zwerg an ihm vorbeidrängte, murmelte der Wächter: „Also mir würde es ja
stinken, die Amme für so eine zu spielen.“ Wulfgast packte ihn fest am Arm
und funkelte ihn böse an. „Für so eine Aufgabe kann man eben nicht so mir
nichts dir nichts einen dahergelaufenen Zwerg der Wacht nehmen. Da muss man
schon den Besten auswählen.“ Er stieß den Zwerg zur Seite und zog Camy auf
die Plattform. „Danke, dass du dem Bescheid gestoßen hast.“ wisperte sie.
„Nichts zu danken.“ knurrte er zurück. „Ich bin der Beste, keine Frage. Aber das
heißt nicht, dass es mir nicht tatsächlich stinkt, mit dir gehen zu müssen.“
Schweigend fuhren sie nach unten und Camy hörte noch die abfälligen
Bemerkungen der Zwergenwacht. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Und warum
kommst du dann trotzdem mit? Spielst den Beschützer einer ‘unehrenhaften‘
Zwergin? “ fragte sie leise. „Weil es mir mein Bruder auferlegt hat. Deshalb und
aus keinem anderen Grund. Ich erlaube mir kein Urteil über das was gerecht
oder ungerecht ist oder vielleicht unehrenhaft, weil ich von solchen Dingen
nichts weiß. Ich bin nur der Zweitgeborene. Wenn du auf solche Fragen eine
Antwort erwartest, dann frag meinen Bruder. Ich weiß auch nicht, was er sich
dabei gedacht hat.“

Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und nachdem sie Wulfgast so
angefahren hatte, hielt die Zwergin eingeschüchtert den Mund. Das Wetter
meinte es gut mit ihnen, die Sonne hatte sich hinter Wolken versteckt und stach
ihnen nicht ganz so unangenehm in den Augen. Es war Frühling, die Bäume
trugen schon die ersten Knospen und das Gras begann zu duften. Immer wieder
wurde Camy von Wulfgast zur Eile angetrieben, denn seiner Meinung nach
wanderte sie nicht, sondern spazierte in der Gegend herum. Nach drei Stunden
Marsch hielten sie endlich an einem kleinen Bachlauf und rasteten. Camy zog
ihre Schuhe aus und hielt ihre müden Füße ins Wasser. Dann zog sie den Brief
aus der Tasche und las:

„An Camy Silberblick,

mittlerweile wirst Du aufgebrochen sein und meinen Bruder Wulfgast
kennengelernt haben. Ich wünsche Dir eine gute Reise und viel Glück. Hier habe ich Dir die Namen der Meisterschmiede aufgeschrieben:

1. Garbor ‚Steinbeißer’Eisenfaust, Schmiedemeister vom Clan der
Hammerstahls. Er wird den Kopf des Zeremonienhammers anfertigen.

2. Margwart Stahlblick, Schmiedemeister vom Clan der Sicherschlags. Er
fertigt den Krähenschnabel an.

3. Thadeus Breithand, Schmiedemeister vom Clan der Starkarme. Breithand fügt den Griff hinzu.

4. Sigrun Schimmerbart, Goldschmiedemeisterin vom Clan der
Schimmerbarts. Sigrun verziert den Hammer mit Goldrunen und Gravur.
Wulfgast kennt den Weg, er ist viel in unseren Gebirgen unterwegs gewesen, er wird Dir ein guter Reiseführer sein.

Zu guter Letzt: passt gut auf Euch auf. In der Hoffnung Euch bald wohlbehalten in der Heimat begrüßen zu können,

Torgast Hammerhand

P.s.: Ehrhild läßt schön grüßen.

„Was schreibt denn mein holder Bruder?“ wollte Wulfgast schmatzend wissen,
der mittlerweile neben Camy Platz genommen hatte und an einem Kanten Brot
herum kaute. „Er hat eine Liste geschickt. Als erstes müssen wir zum Clan der
Hammerstahls. Du wüsstest wie wir da hin gelangen.“ Wulfgast nickt. „Bis zu
den Hammerstahls ist es nicht ganz so weit. In einer Woche müssten wir dort
sein. So, wir haben lange genug gerastet. Wir brechen auf.“

***